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Neue Medien - Belletristik

Orangen für Dostojewskij

 

Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in
einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine.
Die Gegensätze sind die größten – und doch erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen, in teils grotesken, komischen und an die Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen. „Ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland“, findet sich in privaten Notizen Dostojewskijs. Der Roman spürt möglichen Ursachen dieser Liebe nach.

Die Geschichte zwischen Dostojewskij und Rossini ist erfunden. Aber was mich fasziniert: Niemand wird mir je beweisen können, dass sie nicht doch so stattgefunden hat. Denn begegnen hätten sich die beiden in Venedig können – und ihrer jeweiligen Natur gemäß hätte sich dann ihre Beziehung, durchaus wahrscheinlich, so entwickelt.
(Michael Dangl)

 

Michael Dangl, Schauspieler und Schriftsteller, arbeitet am Wiener Theater in der Josefstadt, am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz und für Kino und TV.
Er veröffentlicht CDs, schreibt Theaterstücke, gestaltet Lesungen und musikalisch-literarische Konzertprogramme.

Kleine Fluchten

Eine junge Mutter zwischen Überforderung und Fürsorge

Die Geschichte spielt irgendwo in Frankreich, in einer großen Stadt. Die junge Frau hat einen kleinen Sohn, gerade zwei Jahre alt. Der Vater ist schon lange abgetaucht. Der Kleine wird von allen bewundert.

Doch mit seinen Trotzattacken bringt er seine Mutter an den Rand der Erschöpfung.Sie ist rund um die Uhr mit dem Jungen beschäftigt. Wenn er mal kurz zur Ruhe kommt und schläft, versucht sie, im Kinderzimmer zu arbeiten.

Sie ist Grafik-Designerin, sie braucht das Geld, aber keiner will eine alleinerziehende Mutter beschäftigen, die nur unregelmäßig Zeit hat.

Sie ist jung, träumt davon, abends mal wegzugehen, wenn der Junge eingeschlafen ist. Sie tut es. Anfangs nur ganz kurz, aber dann werden die kleinen Fluchten immer länger. Als sie schließlich erst früh am Morgen nach Hause kommt, hört sie Sirenen, sieht Blaulicht vor ihrem Haus.

 

Als wäre man ihr unsichtbarer Schatten, so dicht ist man beim Lesen dran an dieser Frau. Spürt die Liebe zu ihrem Kind, die tägliche Überforderung, die Existenznot, die Angst zu scheitern, die Einsamkeit und die hellen Momente, wenn der Kleine einfach nur zum Knuddeln ist.

Die junge Frau: Sie hat keinen Namen, und so steht sie stellvertretend für die ungezählten namenlosen jungen Frauen, denen es geht wie ihr. Die nicht mehr weiter wissen, im Internet als verantwortungslose Rabenmütter beschimpft werden, wenn sie sich trauen, von ihren kleinen Fluchten zu erzählen.

 

 

Petz, Georg - Der Hundekönig

n dieser Mittsommernacht ist alles möglich. Alles gerät in Bewegung ? Traum und Wirklichkeit, Spiegelbild und Realität fallen in eins. Ohne Rücksicht auf Konvention verschiebt jede Geschichte in diesem Buch die Grenzen zwischen Fremdem und Vertrautem, zwischen Leser und Gelesenem zu einem ?Nachtstück? von musikalischer Intensität.Ein überraschender, melancholischer, abgründig komischer Erzählband voller Leidenschaft und Leben, in dem vierzehn Erzählungen in einer Nacht ihren gemeinsamen Kristallisationspunkt finden.

Owens, Delia - Der Gesang der Flusskrebse

Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

Moretti, Anna - Effi liest

Berlin, 1894. Alles beginnt mit einem Buch, das die achtzehnjährige Elena Sophie von Burow, genannt Effi, zufällig entdeckt. Der Inhalt ist so skandalös, dass Effi aus ihrem vornehmen Pensionat fliegt, noch bevor sie die erste Seite gelesen hat. Sofort reist ihre Tante an, denn es ist wohl höchste Zeit, Effi in die Gesellschaft einzuführen und einen Ehekandidaten zu finden. Effi hingegen sucht Antworten auf ihre Fragen. Ob der junge und sehr sympathische Arzt Maximilian von Waldau Effi weiterhelfen kann?

Leftery, Christy - Das Versprechen des Bienenhüters
»Nuri und seine Geschichte treffen mitten ins Herz. Wunderbar erzählt, erschütternd und aufrüttelnd.« Belletristik-Couch.deNuri ist Bienenhüter, mit seiner Familie führt er ein einfaches, aber erfülltes Leben im syrischen Aleppo. Bis das Undenkbare passiert und der Krieg ihr Zuhause erreicht. Nuris kleiner Sohn Sami wird bei einem Bombenanschlag getötet, seine Frau Afra erblindet. Sie müssen fliehen, um zumindest ihr eigenes Leben zu retten. Die Trauer um Sami und Erinnerungen an das einst glückliche Leben begleiten sie auf dem langen, gefährlichen Weg durch eine Welt, die nicht auf sie gewartet hat und selbst die Mutigsten in die Knie zwingt. Doch in England wartet Nuris Cousin Mustafa mit einem Bienenstock, der neuen Honig und neues Leben verspricht. Aber die größte Herausforderung liegt noch vor Nuri und Afra: wieder zueinander zu finden und gemeinsam die Hoffnung an ein neues Leben zu bewahren.Sie haben alles verloren und glauben dennoch an einen Neuanfang: Diese Geschichte wird Sie berühren, mitreißen und doch hoffnungsvoll zurücklassen.
Kürthy - Es wird Zeit

"Was soll jetzt noch kommen?" Judith ist fast fünfzig, und auf diese Frage fällt ihr leider keine zufriedenstellende Antwort ein. Die Kinder sind groß, ihr Mann ist in die Jahre gekommen und das Leben auch. Von der Liebe und dem Bindegewebe mal ganz zu schweigen. Dann stirbt ihre Mutter, und Judith kehrt nach zwanzig Jahren in die alte Heimat zurück, wo sie ein gut gehütetes Geheimnis, ein leeres Grab und einen Haufen Hoffnungen, Träume und Albträume zurückgelassen hat. Und plötzlich gerät alles aus den Fugen. Eine lebenslange Lüge stellt sich als Wahrheit heraus. Eine wiedergefundene Freundin hofft, den nächsten Sommer noch zu erleben, und will endlich wissen, was damals wirklich passiert ist. Eine Jugendliebe funkelt vielversprechend, eine Urne macht Umwege, und Judith stellt fest, dass es besser ist, sich zu früh zu freuen, als überhaupt nicht.
"Es wird Zeit" ist eine Geschichte von Schuld und Freundschaft, vom Älterwerden und vom Jungbleiben, es geht um die Heimat, die Liebe und den Tod und darum, dass am Ende nichts verlorengehen kann

Ferrante, Elena - Tage des Verlassenwerdens

Olga ist achtunddreißig und verheiratet, sie hat zwei Kinder, eine schöne Wohnung in Turin und ein Leben, das solide auf familiären Gewissheiten und kleinen Ritualen ruht. Seit fünfzehn Jahren führt sie eine glückliche Ehe. Zumindest denkt sie das. Bis ein einziger Satz alles zerstört. Der Mann, mit dem sie alt zu werden hoffte, ihr geliebter Mario, will nichts mehr von ihr wissen, er hat eine Andere, eine zwanzig Jahre Jüngere. Alleingelassen mit den Kindern und dem Hund, fällt Olga in einen dunklen Abgrund, dessen Existenz sie vorher nicht einmal hat erahnen können.

Was geht in einer Frau vor, die plötzlich vor den Trümmern ihrer Ehe steht? Einer Frau, die sich immer für ausgeglichen, stark und selbstbewusst gehalten hat? Elena Ferrante erzählt uns eine ganz alltägliche Geschichte als wortgewaltige Tragödie – davon, wie es ist, bei glasklarem Verstand in den Wahnsinn abzurutschen.

Camilleri, Andrea - Der Teufel, natürlich

Wenn ausgerechnet eine Maus den Partisanen verrät, der sich bereits in Sicherheit wähnt; wenn der versteckte Verriss eines Romans dazu führt, dass sein Autor den Nobelpreis erhält; wenn ein abgebrochener Schuhabsatz die Ursache dafür ist, dass eine untreue Ehefrau ihren Liebhaber verliert – dann hat ganz klar der Teufel seine Hand im Spiel. Camilleri erzählt von den menschlichen Freuden und Lastern, von Liebe und Betrug, Eifersucht und Rache, ungeheuren Zufällen, dem Bösen im Menschen und dem Bösen an sich. Eine menschliche Komödie – durchtrieben und unwiderstehlich unterhaltsam.

Der italienische Großmeister Andrea Camilleri brilliert in der kleinen Form: Dreiunddreißig kurze Geschichten, die es in sich haben und sich wie Romane lesen. Camilleri erzählt von Liebe und Betrug, Eifersucht und Rache, ungeheuren Zufällen, dem Bösen im Menschen und dem Bösen an sich. Eine menschliche Komödie – durchtrieben und unwiderstehlich...

Allende, Isabel - Dieser weite Weg

Isabel Allende erzählt die bewegende Geschichte einer schwangeren Pianistin und eines jungen Arztes, die unversehens in die turbulenten Zeitläufe des vergangenen Jahrhunderts geraten – eine Geschichte von Flucht und Neuanfang und den zärtlichen Verheißungen einer eigentlich unmöglichen Liebe.

Liebe und Hoffnung in einer Zeit, die kein morgen kennt ...

Berlin, 9. November 1938: Aliza erwacht von durchdringenden Schreien, als ihr Großvater von der Gestapo abgeholt wird. Die politische Lage in Deutschland spitzt sich immer weiter zu, doch entgegen aller Mahnungen weigert sich ihr Vater, ein jüdischer Arzt, das Land zu verlassen. Nur seine Tochter will er im Ausland in Sicherheit bringen. Aliza ist am Boden zerstört, dass sie Fabian, ihre große Liebe, zurücklassen muss. Beim Abschied versprechen sich die beiden, nach ihrer Rückkehr zu heiraten. Doch werden sie die Wirren des Krieges überstehen?

Der große neue Roman der Bestsellerautorin. Eine Feier des Lesens und der Freundschaft. Eine große Liebesgeschichte. Ein Buch, das Mut macht.

1937: Hals über Kopf folgt die Engländerin Alice ihrem Verlobten Bennett nach Amerika. Doch anstatt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten findet sie sich in Baileyville wieder, einem Nest in den Bergen Kentuckys. Mächtigster Mann ist der tyrannische Minenbesitzer Geoffrey Van Cleve, ihr Schwiegervater, unter dessen Dach sie leben muss.
Neuen Lebensmut schöpft Alice erst, als sie sich den Frauen der Packhorse Library anschließt, einer der Bibliotheken auf dem Lande, die auf Initiative von Eleanor Roosevelt gegründet wurden. Wer zu krank oder zu alt ist, dem bringen die Frauen die Bücher nach Hause. Tag für Tag reiten sie auf schwer bepackten Pferden in die Berge.
Alice liebt ihre Aufgabe, die wilde Natur und deren Bewohner. Und sie fasst den Mut, ihren eigenen Weg zu gehen. Gegen alle Widerstände.

Liebe, Geld, Familie – alles ein Desaster in Emmas Leben. Verletzt und traurig flüchtet sie in das britische Seebad Brighton und übernimmt die kleine Frühstückspension ihrer Tante. Ihre neue Freundin Patricia rät Emma, Briefe an einen unbekannten Traummann zu schreiben, sie wegzuschließen und auf diese Weise wie durch Magie neue Liebe in ihr Leben zu ziehen. Sie tut es, ohne richtig daran zu glauben. Doch eines Tages liegt Antwort von Unbekannt im Briefkasten. Wie ist das möglich? Wer schreibt ihr da? Für Emma beginnt eine Suche nach dem großen Unbekannten und neuem Sinn im Leben.

Geschichte eines jungen Künstlers. Lieben und Leben in der Berliner Kunstszene.

In diesem Debütroman von Saller wird anhand eines Tagebuches eine Familiengeschichte und gleichzeitig die Geschichte der deutschen Kunstschule "Bauhaus" aufgerollt.

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